Little Women – Ein absolut lesenswerter Klassiker!
Buchreview
Der Film „Little Women“ (auf Deutsch „kleine Frauen“) lief vor ein paar Wochen im Kino an. Nicht zuletzt wegen Emma Watson, die eine der Hauptrollen spielt, wollte ich den Film unbedingt sehen. Doch da nun alle Kinos bis auf Weiteres geschlossen sind und ich nicht Monate lang auf die DVD warten will, habe ich das Buch kurzerhand gelesen. So viel verrate ich schon einmal, es erwies sich als alles andere als einen Fehler!
Worum es geht
Little Women, geschrieben von Louisa May Alcott, erschien 1868 und führte die Amerikanerin zu ihrem großen Durchbruch. Sie selbst wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und war Teil einer sechsköpfigen Familie. Demnach gibt es viele Parallelen zwischen ihrem Buch und ihrem tatsächlichen Leben.
Denn auch Little Women handelt von einer ärmlichen Familie mit vier Töchtern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Meg ist die Älteste und möchte ihre große Liebe finden, wohingegen ihre jüngere Schwester Jo danach strebt Schriftstellerin zu werden. Sie hält nichts davon sich den Pflichten einer Ehe hinzugeben. Beth ist die Schüchternste der Schwestern, aber auch die mit dem größten Herz. Sie gibt stets mehr, als das sie nimmt. Amy, die Jüngste, findet ihre Begabung in der Malerei und bringt einfach jeden dazu, sie durch ihre offene und stets höfliche Art zu mögen.
Jedes der Mädchen steht mit ihren unterschiedlichen Wesenszügen damit vor anderen Herausforderung auf dem Weg des Erwachsenwerdens.
„I want to be great or nothing.“
― Louisa May Alcott, Litte Women
Bewertung
Litte Women – ein Buch, dass mich alles andere, als enttäuscht hat! So hatte ich erst ein wenig Respekt davor, mich an diesen gepriesenen Klassiker zu wagen. Denn viel zu sehr ist man die Pflichtlektüre der Schule gewöhnt, die meistens alles andere, als nachvollziehbar ist und somit kein besonderes Lesevergnügen verspricht.
Aber Nein! All dies erwartete mich nicht in Little Women. Das Buch nahm mich wie eine fünfte Tochter in das Familiengeschehen auf, sodass man sich gar nicht anders als mitfühlend und mitgerissen zeigen konnte.
Auch bewies mir das Buch, wie überholt meine Vorstellung teilweise von der Zeit um 1860 war. Zwar kennt man den ein oder anderen geschichtlichen Fakt aus dem Unterricht, wirklich wissen wie die Lebensverhältnisse dieser Zeit aussahen, ahnt man trotzdem nicht. In Bezug auf Familienalltag, Wohlstand und Reisemöglichkeiten kann man in dem Buch also noch einiges dazu lernen! Mich überraschte zum Beispiel, dass die jüngste Tochter Amy, trotz der ärmlichen Verhältnisse der Familie, für längere Zeit nach Europa reisen konnte. Auch legte es die Mutter nicht darauf an, die Kinder reich zu verheiraten. Viel mehr ließ sie den Töchtern die Möglichkeit, sich ihren eigenen Lebensweg wählen zu können. Das ist vermutlich aber nicht vor allem der Zeit, sondern den modernen Ansichten der Autorin geschuldet, die hin und wieder deutlich im Buch aufblitzen.
Eine weitere Besonderheit des Buchs ist, dass es nicht auf einen bestimmten Höhepunkt hinarbeitet, der die weitere Geschichte dann bestimmt. Viel mehr gibt es kleine, verschiedene Handlungsstränge unter den Schwestern. Jeder der einzelnen Wege ist geprägt von kleineren und größeren Stolpersteinen und Erfolgen, womit die Autorin eine Geschichte zaubert, die wie das echte Leben wirkt. Gefolgt werden die Fehltritte der Mädchen oft von einem mütterlichen Rat, von denen wiederrum auch der Leser etwas Mitnehmen kann.
“I am not afraid of storms,
for I am learning how to sail my ship.”
― Louisa May Alcott, Little Women
In allem kann ich Little Women nur weiterempfehlen. Es ist das perfekte Buch, um einmal in die Welt der Klassiker einzutauchen und eine Familie zur Zeit des 19. Jahrhunderts kennenzulernen, die sympathischer nicht sein könnte.
Neugierig geworden? Hier kannst du das Buch kaufen: Little Women!
Kommentare
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Martina
Macht auf jeden Fall Lust, sich das Buch zu schnappen und mal wieder zu lesen. Hatte noch gar nichts von dem Film gehört….